Ostereier färben ist eines dieser Dinge, die ich mit ganz kleinen Kinder entweder gar nicht oder nur im grössten Stress geschafft habe. Meist habe ich irgendwelche Farben und Zubehör gekauft, nur um eine riesen Sauerei zu produzieren und am Schluss alles wieder wegzuwerfen.
Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal mit natürlichen Zutaten gefärbt und siehe da: alles ganz ohne Stress, schön eines nach dem anderen und dieses Jahr ist sogar ein ganzer Regenbogen an Ostereiern entstanden.
Natürliche Zutaten für das Ostereier-Färben
Hier eine nicht abschliessende Liste von natürlichen Zutaten, die sich alle fürs Eierfärben eignen und die ich schon ausprobiert habe:
- Rotkohl, 5dl Wasser und die äusseren Blätter eines Kohls, kleingeschnitten (Achtung: Essig verfärbt das Wasser von blau zu violett)
- Kurkuma (Knolle oder Pulver), 5dl Wasser und einen Esslöffel Kurkuma-Pulver oder 1-2 Knollen
- Randen, 5dl Wasser und ca. 250g rohe Randen, kleingeschnitten
- Zwiebelschalen (rot und braun), 5dl Wasser und 2 Hände voll Schalen
- Avocado (Schale und Kern), 5dl Wasser und eine gut ausgekratzte Avocado-Schale oder ein (evt. getrockneter) Kern
- Traubensaft, direkt verwendet (nicht mit Wasser vedünnt)
Was ich noch nicht ausprobiert habe, aber anscheinend auch gehen sollte:
- Matcha-Tee
- Blattspinat
- Hibiskusblütentee
- Holundersaft
Ostereier stressfrei färben, meine Vorgehensweise
Zuerst die gewünschte Anzahl Eier aus dem Kühlschrank nehmen. Wenn sie Raumtemperatur haben, platzen sie weniger beim kochen. Ich brause die Eier sogar noch kurz mit heissem Wasser ab, beovor sie in den Topf kommen.
Wasser aufkochen und dann die Hitze runterdrehen – es soll nicht mehr sprudeln, sondern einfach kurz vor dem Siedepunkt sein.
Dann koche ich die Eier in der Grösse L (63-72 Gramm) für 8 Minuten, so werden sie wachsweich – was der grösste Teil der Familie bevorzugt.
Die Eier kalt abbrausen, wenn sie fertig sind und auf einem Küchenpapier trocknen lassen.
Danach habe ich die Farben vorbereitet. Wasser und die Menge an Zutaten wie oben beschrieben auf kleiner Hitze köcheln lassen (30-40 Minuten), den Sud etwas abkühlen lassen und allenfalls durch ein Sieb in ein grosses Glas giessen. Danach 1 EL Essig in den Sud geben und die Eier reinlegen. Beim Traubensaft ist kein Kochen nötig, die Eier können direkt reingelegt werden.
Vorteile von dieser Methode
- Ich muss die Eier nicht direkt im Sud kochen, das finde ich extrem mühsam. Wir möchten nämlich nur ein paar wenige Eier pro Farbe, so müsste ich ewig am Herd stehen und den richtigen Moment abwarten, um die Eier rauszunehmen.
- Die Kinder finden nur den Färbvorgang an sich spannend. Das warten auf den Sud und das Kochen der Eier eher nicht so. Wenn ich die Eier direkt im Sud kochen würde, könnten Sie auch nicht helfen, das wäre mir zu gefährlich.
- Natürlich könnt ihr die Farben auch zuerst vorbereiten und die Eier erst danach kochen. Ich mache aber die Farben nicht alle auf einmal, sondern nacheinander (in zwei kleinen Pfannen). Wenn ich die Eier dann schon bereit habe, können die ersten schon in der Farbe baden, während ich den nächsten Sud koche.
- Man kann das Färben der Eier über mehrere Tage verteilen. Die bereits gekochten Eier warten im Kühlschrank auf ihren Einsatz und kommen dann in den lauwarmen Sud, wenn er fertig ist.
- Wenn man den Menu-Plan ein wenig anpasst, muss man kaum etwas nur fürs Eierfärben einkaufen. Zwiebelwähe, Spinatwähe, Randensalat, Avocado-Toast, Rotkraut – und schon steht nicht nur das Wochen-Menu, sondern auch eine grosse Auswahl an Farben zur Verfügung.
Man könnte das sicher noch genauer machen, abwägen, besser vorbereiten und exakter festhalten – ich lasse mich aber gernr von der Farbintensität überraschen, es wird sowieso immer anders, als man es erwartet.
Diese Anleitung wurde ursprünglich am 31.03.2018 veröffentlicht. Ich habe es im Zuge der Überarbeitung von www.boumbelle.ch am 29.03.2019 neu gepostet.
1 Gedanke zu „Ostereier färben, ganz natürlich, einfach und schnell“